Sonntag, 29. November 2015

Alte Liebe

So kam ich zurück und atmete frei,
auf den Lippen die Hoffnung,
es ist nicht vorbei -
diese Macht, die uns bindet,
umklammert und schnürt,
die Sehnsucht, so lieblich,
die mich stets zu dir führt.

Die Ferne hat mich verändert, verdreht,
mir aus Federn des Fremden
neue Kleider genäht.
Die Worte im Kopf,
hinter meiner eigenen Stirn
sind Gedanken der Ferne,
aus deren fremden Gehirn?!

Doch komm ich zurück und atme frei,
entkleide die Gewänder
der Heuchelei.
Ich steige empor
aus dem fremden Gerüst,
dein Atmen, so vertraut
hat mich freigeküsst.

Heimat, zu Hause, das Herz bebt in mir,
die Freude hoch jauchzend,
bin wieder bei dir!

Wie ein Schuss in die Schläfe,
ein Schock heizt mich ein.
Denn ich erkenn dich nicht wieder,
du bist nicht mehr mein!?

Der Zauber der Sehnsucht entweicht, es wird klar,
Erinnerung!
Nur du warst so wunderbar!
Nicht mich hat die Ferne,
verändert, verdreht.
Ich spüre wie kalt
der Wind der Enttäuschung jetzt weht.

Du bist mir jetzt fremd, nicht mehr vertraut genug
kannst mich nicht halten,
erweichst Zug um Zug.
Jedes Versprechen ist Nebel,
Schaum,bunte Luft,
Erinnerungsträume
und Marzipanduft.

So mach ich mich auf, und atme frei,
zieh zurück in die Ferne,
und spür tatsächlich wieder dabei,
diese verdammte Macht
die uns bindet
umklammert und schnürt,
die Sehnsucht, so lieblich,
die mich stets zu dir führt.

"Ein ewiges Gefühlschaos zwischen Heimat, in der wir geboren wurden und der Heimat, in der wir leben."

(November 2015) © Gedichte/Poems by Monika C. Schmid

Dienstag, 24. November 2015

Tausche Rumänien gegen Deutschland

Mein allererster Schultag in Deutschland

und wie ich der bösen Ausländerfeindlichkeit die Stirn -mit Hirn- bot 

(Irgendwo im Bayerischen Wald)



„Grüß Gott“, fröhlich lächelnd und voller Spannung streckte ich meinen Kopf zur Klassenzimmertüre der 6a hinein. Eine Hand von hinten legte sich auf meinem Rücken und schob mich weiter in den Raum. Augenblicklich drehten sich tausend kleine Köpfe um und starrten mich aus weit geöffneten Augen an.
„Guten Morgen“ sagte die Lehrerin und kam mir entgegen. Die Hand, die mich hineinschob, löste sich von meinem Rücken und ging auf die Lehrerin zu, übergab ihr einen Zettel, sprach in Flüsterstimme mit ihr und verließ den Raum.
„A-u-f-w-i-e-d-e-r-s-e-h-e-n H-e-r-r W-o-l-f-r-a-m“ ertönte ein melodischer und im schnarchtempo gesprochener Sprachchor.

Ich sah mich um, alle Köpfe waren noch mir zugewandt, alle Augen starrten mich weiterhin an. Ich spürte ihre Blicke, sie trafen mich – anders als ich es mir vorgestellt hatte. Wie hatte ich es mir denn vorgestellt? Ich wusste es nicht. Aber eines war sicher: nicht so! Flüsterstimmchen erfüllten den Raum. Flüsterstimmchen begleitet von Mimiken und Gestiken die ich nicht positiv deuten konnte. Eine, mit bunten Armbänder behängte Mädchenhand zeigte auf meine Hausschuhe und die Gruppe Mädchen um diese Hand herum brach in ein unterdrücktes Gelächter aus.
„Ruhe!“ hallte es durch den Raum. „Ruhe habe ich gesagt!“ folgte strenger nach. Totenstille! Nur, mich anstarrende, Augen und nach oben gezogene, höhnisch verformte Mundwinkel!
„Kinder, das ist unsere neue Schülerin Monika. Sie kommt aus Rumänien und wird ab heute in unsere Klasse gehen. Monika war auch in Rumänien in einer deutschen Schule und deutsch ist auch ihre Muttersprache. Monika, setz dich bitte hier vorne, neben Chaqueline“.
„Nein!“ unterbrach ein aufgeregtes Stimmchen, während das Mädchen ihre Schultasche schnell auf den leeren Stuhl stellte. „Na, niad! sagte sie eindringlich und schüttelte wild den Kopf.
<Na niad?> dachte ich mir. Was war das? Englisch?
„Na gut“, sagte die Lehrerin augenverdrehend und deutete auf einen leeren Stuhl zwischen zwei Mädchen, in Fensternähe. Augenblicklich rückten diese zusammen, während eine sich meldete: „Aber Frau Lederer, mei Mama hod gsagt, i muss niad  neba solchane Ausländer sitzen, wenn i niad mog!“
<mei -hod -gsagt –neba –solchane?> ich wiederholte in Gedanken diese komisch ausgesprochenen Worte und fragte mich innerlich, ob ich hier wirklich in einer deutschen Schule bin.
Die Lehrerin blickte auf, sah über ihre tief liegende Lesebrille hinweg, und überlegte lange, bevor sie sagte: „du kannst zu Hause tun und lassen, was deine Mama sagt! Hier, entscheide ich!“ Sie wandte ihr Gesicht zu mir, lächelte mich an und sagte freundlich: „Monika, setz dich doch bitte zwischen Marie- Luise und Katharina!“

Mit kleinen Schritten zwängte ich mich zwischen die Tische hindurch und das Gelächter hinter mir, neben mir, vor mir – rund herum- wurde immer lauter und zischender. Das Gelächter drang in meine Kleidung, unter meine Haut, in mein Gedärm. Es tat weh!
In meinen Gedanken ging ich meine Körpercheckliste durch, um jegliche möglichen Peinlichkeiten meines Ichs auszuschließen: Hosentor: zu. Nasenpopel: nein. Schweißflecken: neagtiv. Meine Augen versuchten den gesamten Raum zum ergreifen, der nichts als Geflüster und Gelächter, Hohn und Spott in sich verbarg.

Ich setzte mich zwischen diesen beiden Mädchen und schon zischte es von links: „wehe du klaust ma wos, i sogs dir Madl!“ und von rechtes: „was is na des für a greislicher Pullover, hat den ebba dei Oma im Weltkrieg gstrickt?“. Der Junge vor mir drehte sich plötzlich um und sah mich lächelnd an. Ich lächelte verlegen zurück. Plötzlich wurde er ganz ernst und sagte zischend: „brauchst da fei gar nix eibuidn, i darad niemals mit so stinkadan Ausländerinnen gehn!“ Ich drehte meinen verwirrten Kopf von links nach rechts, von vorne nach hinten, von überall erntete ich boshafte Drohungen und missbilligende Blicke. Ich fühlte mich sehr schlecht, beschämt, ja sogar bedroht und verstand die Sitaution gar nicht, weil ich auch nicht diese Sprache richtig verstand.

Wo bin ich hier nur, und warum? Ich war doch stets eine Frohnatur, ein sorgloses Kind, stets lachend umringt und gemocht von vielen Freunden und Klassenkollegen. Wieso hassen mich denn hier alle vom ersten Augenblick an, noch bevor sie mich kennen? Ich weinte innerlich. Alles in mir wehrte sich gegen das Sitzen zwischen diesen beiden Hyänen.
Ein Zettelchen erreichte mich: „Drecks Ausländer!“
Ich schloss ihn wieder und schnipste ihn mit meinen Fingern quer über Marie-Luises Tisch in eine fremde Schultasche. <Drecks Ausländer> hallte es danach noch in meinem Kopf, wie durch ein Megaphone.
Ich legte meine Hände auf dem Tisch und beobachtete wie sehr sie zitterten. Dabei fiel mir die Klassenmöbel auf und die hallenden Worte in meinem Kopf verschwanden schnell wieder.
In Rumänien waren unsere Schultische spröde, bemalt, uralt und ungepflegt. Ich saß nun auf diesem schönen, glattgeschliffenen Stühlchen und strich sanft über die glatte, saubere Tischauflage. Wow, wie sauber, dachte ich mir. Plötzlich traf mich, sehr schmerzhaft, ein Papierflieger mitten ans Kinn und jemand rief: „ha, i lach  mi deppert, schaut eich mal die blede da o, die liebkost unsere Tische! Die hod wohl noch nie an Tisch gsng, was? Fressts ihr dahoam vom Boden, ha?!“
Tosender Trommelwirbel auf den Tischen und boshaftes Gelächter durchbrachen die Stille des Raumes.
„Ruhe!“ schrie Frau Lederer.

Ich schluckte die Tränen hinunter, atmete sie wieder zurück, bevor sie meine Wangen berührten konnten. Mein Atem wurde immer flacher, meine Unterlippe zitterte um ihr Leben. Ich spürte wie ich meine Zähne zusammenpressen musste, um nicht los zu schreien.
Ich versank in einem tiefes Koma der Verzweiflung. Ich glaube, ich muss lange Minuten so da gesessen haben, ohne zu denken, zu atmen, ja ohne zu existieren.
Ich habe mich einfach aus dieser Welt weg gedacht.

„Na Kinder, weiß das wirklich niemand? Das haben wir doch alles letzte Woche tausenmal durchgenommen!“ immer lauter drang plötzlich die Stimme der Lehrerin in meine Ohren. „ Also nochmal: wo liegt der Unterschied zwischen Aktiv und Passiv! Na? Niemand?“
Ohne zu überlegen schoss meine Hand automatisch in die Höhe und wurde sofort aufgerufen. Als ich zum Antworten aufstand und mich kerzengerade neben meine Bank zu stellen versuchte, brach erneut ein missbilligendes Gelächter aus. „Was duad na die, Frau Lederer? Meint die etwa, die ist bei da Bundeswehr?“ sagte der hübsche Junge vor mir, sich vor Lachen krümmend.

Ich stand da und verstand, mit meinen 11 Jahren, die ganze Aufruhr um mich, nicht. Ich wurde doch zum Antworten aufgerufen. Ich tat ja nichts anderes. Also antwortete ich trotzdem: „Frau Lehrerin“ sagte ich mit kapitalistischer und eintöniger Stimmmelodie:
„das Aktiv betont, wer etwas tut. Ist die handelnde Person oder Sache das Subjekt des Satzes, dann steht das Verb im Aktiv“ machte einen freundlichen Knicks und fragte freundlich, ob ich mich wieder hinsetzen dürfte. Die Totenstille, die während meiner Antwort einzog, hielt noch lange an. Sowohl bei allen Schülern, als auch bei meiner neuen Lehrerin. Weil mir niemand das Hinsetzen erlaubte, blieb ich militärisch stehen.
„Häää, was is na a Suubiiääkt Frau Lederer? Oder so a W-e-r-b?“ fragte ein Mädchen mit wunderschönen und leuchtend-bunten Haarbändern im Haar, während sie ihr Gesicht beim Buchstabieren der Fremdwörter so sehr verzog, dass ich laut lachen musste. Augenblicklich sahen mich Millionen Augen wütend an. Nur Frau Lederer lächelte, ging zu ihrem Schreibtisch und setzte sich mit einer halben Po Backe darauf. So viel Coolness und Lockerheit hatte ich von einer Lehrkraft noch nie erlebt. „Monika“ sagte sie lächelnd, „du darfst dich jetzt ruhig wieder hinsetzen“.
Sie ließ ihren sanften Blick durch die ganze Klasse schweifen und sagte freundlich: „Kinder, Monika kommt aus Rumänien, da hat sie sicherlich die lateinischen Benennungen gelernt. Monika, erklärst du deinen neuen Klassenkammeraden, was ein Subjekt und ein Verb sind?“
„Ja gerne“ sagte ich freundlich, nachdem ich erneut wie ein Sektkorken in die Luft ging, um mich kerzengerade, mit angelegten Hände und zusammengestellten Beinen, hinzustellen! „Bleib doch ruhig sitzen, Kind!“ flüsterte Frau Lederer mit einer Handbewegung, die nichts anderes zu deuten vermochte. „Danke schön“ sagte ich, während ich mich wieder hinsetzte. „ Das Subjekt ist der Satzgegenstand und das Verb ist die Satzaussage, auch Zeit-oder Tuwort genannt!“
„häää?“  „Waaas?“ „ Woher weiß na die des? Hääää?“
Millionen Fragen düsten durch den Raum.

Ich fühlte mich plötzlich sehr mächtig. Ich fühlte, ich war ihnen überlegen.
Jawohl, ich hatte keine stylischen Hausschuhe wie sie und trug alte Ballerinas von meiner Tante, rosa mit einer Bastschleife oben drauf. Jawohl, meine Schultasche war ein älterer Rucksack von der Kleiderspende und mein Pullover war tatsächlich von meiner Oma selbst gestrickt…. Ich wusste nicht, was ein Joghurt mit Obstgeschmack ist, was ein Folienstift oder Tageslichtprojektor ist, oder dass es Türen gibt, die sich selbstständig und automatisch öffnen können. Ich kannte weder Markensachen, noch trug ich welche. Aber ich kannte, verdammt noch mal, den lächerlichen Unterschied zwischen Aktiv und Passiv und konnte das Subjekt und das Prädikat nicht nur richtig aussprechen, sondern es auch noch richtig erkennen und anwenden.

Beflügelt von dieser Erkenntnis sagte ich ganz unaufgefordert und laut: „Und das Passiv ist die. Leideform. Also, wenn man das Passiv benutzt, dann ist die Handlung wichtig und nicht der 'Täter' - oder der Täter ist unbekannt. Also, verstehen sie? Also das Passiv ist….
„Danke Monika, ich glaube, das müssen wir für alle anderen noch mal ganz langsam durchgehen!“ Frau Lederer ging an mir vorbei und streichelte mir lieb über die Schulter.

Es gongte zur Pause.
Ich schnappte mir meine Brotzeit und ging mit der Herde mit. Es war Winter, draußen lag hoher Schnee und wir blieben in der Pausenhalle. Egal welchem Grüppchen ich mich näherte, spürte ich den kalten Wind der Ablehnung. „Naaa, schleich di, i derf niad mit Ausländern spuin!“ oder „i hob ghert, dass alle Ausländer anstecknd san!“ oder „iiiigiittt, du stinkst gwaltig! Habts na ihr in Rumänien hoa Wasser ned?“ oder „Geh wieda da hin, wost her kimmt. Koana hod di her gholt!“

Mein Herz weinte! Mein Hirn verstand diese Reaktionen nicht. Mein Magen stülpte sich. Mein Blut kochte. Ich schlenderte alleine durch die Pausenhalle und beobachtete alle spielenden Kinder. Einsam im Paradies!

„Darf ich auch mitspringen?“ hörte ich mich erneut fragen. Neben einem Pfosten spielten ein paar Mädchen Gummihüpfen. Ein Mädchen, sehr groß und ziemlich dick, ein weiteres Mädchen mit einem pickeligen Gesicht und Zwillinge, blond mit dünnen lockigen Haaren, wobei eine der beiden im Rollstuhl saß. Sie war viel kleiner als die andere, trug sowohl Brille als auch zwei Hörgeräte und saß halb schräg in ihrem Rollstuhl. Irgendwie waren ihre Beine auch nicht gleichlang und ein Schuh hatte die Form von einem Bügeleisen.

Die Mädchen sahen mich alle an. Die Zwillinge und das dickere Mädchen gingen in meine Klasse. Das Mädchen im Rollstuhl lächelte mich an und sagte „halle!“
„B-b-bitte?“ stotterte ich.
„Halle, derfst mit doa! Kumm uma, nachad bist dannad du dro, gella?“ sagte sie sehr freundlich und richtig erfreut.
„Entschuldige bitte, ich dachte du sprichst deutsch!“ sagte ich verwirrt. Daraufhin sprach ich lauter in die Gruppe hinein: „spricht hier eine von euch Deutsch? Könnt ihr mich verstehen?“
Plötzlich ging das Gelächter los, laut und lauter. Aber dieses Mal war es ein herzhaftes und herzerwärmendes Lachen!
„halle, sprech’ma deutsch. Des is ja nur b-a-y-e-r-i-s-c-h! Host mi?“
Ich stieg ins Gelächter mit ein, wir kugelten uns vor Lachen. Das dickere Mädchen grunzte sogar. Und in diesem wunderbaren Augenblick fand meine ersten vier Freundinnen in Deutschland. Lisa und Eva, Karin und Petra.

Tja, und mit dem Gong kam auch Marie- Luise, meine boshafte Banknachbarin zu uns herbei geschritten. Sichtlich genervt, von unserem guten Klima, vielleicht auch genervt über die anderen, weil sie mit mir sprachen, ja sogar mit mir lachten. Marie- Luise, die Klassensprecherin, die Mädchengang-Anführerin und die legendäre Jungsköpfeverdreherin. Sie kam, ihren Hintern schwungvoll schweifend, mit ihren langen Locken durch die Lüfte wirbelnd und mit ihrer Zahnspange knirschend.
„Du da, du stinkendes Ausländer-Kind! Verpiss dich schleunigst zurück nach Budapest in dein stinkiges Rumänien, steig zurück auf deine Palmen, Du Polakensau!“ Ich weiß nicht, ob ihre Worte schlimmer waren, oder die Art und Weise, wie sie es sagte. Sie benutze eine Art Hochdeutsch mit einem sehr gekünzelten russischen Akzent, ja schon fast lächerlich peinlich es anzuhören.

Alle Kinder hatten sich um uns versammelt und stimmten ihr im Beifall zu. Sie blickte links und rechts, suchte und bekam ihre Anerkennung, lächelte und streifte sich mit glitzerigen Fingernägel die schönen Haare aus ihrem hübschen Gesicht.
„Was lachst na du etz so sau blöd?“ fragte sie plötzlich verunsichert als ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen konnte.

Ich ging auf sie zu und sagte:
„1. stinke ich nicht, ich dusche täglich, 2. bin ich kein Ausländer sondern eine Aussiedlerin, 3. ist Budapest die Hauptstadt von Ungarn und nicht von Rumänien. 4. ist Rumänien ein europäisches Land und dort wachsen keine Palmen und 5. sitzt eine Polakensau sicherlich in einem Stall in Polen und kommt nicht von Rumänien nach Deutschland.
Und jetzt leck mich am Arsch du eingebildete Kuh und lern lieber Subjekt und Prädikat zu buchstabieren! In der Klasse habe ich eine Weltkarte gesehen, such erst mal Deutschland und dann darfst du noch mal mit mir messen!"

Das Gelächter im Raum verschwand. Die lachenden Gesichter wurden ernst.
Alle Kinder gingen schweigend und beschämt in ihre Klassenzimmer.

Ich hatte schnell gelernt Ausländerfeindlichkeit gegen mich im Keim zu ersticken und habe tatsächlich nie wieder dagegen ankämpfen oder darunter leiden müssen. 

Und Marie-Luise? Wer war schon Marie-Luise?


Anmerkung: Alle Namen wurden verändert, nur der Name Marie-Luise war viel zu prägnant, um durch einen anderen Ausgetauscht zu werden. 

Ausländerkind