Freitag, 3. Mai 2013

Der Mai, der ein November sein wollte


Der Mai, seit Jahrhunderten der Liebling aller Naturliebhaberer, Traditionsjägerer, „Um-den-Maibaum-Rumtänzer“ und „Ach-wir-sind ja so verliebt-In die Welt-Schreierer“ hatte nun die Faxen dicke! 
2013 sollte das Jahr seiner physischen Jahreszeit-Transformation sein.

Er bot allen Naturliebhaberern die eiskalte, ja sogar unterkühlte Schulter, da er das Gute-Laune-Frühlingsidyll nun endgültig satt hatte! Vogelgezwitscher, frische Windbriese durch Wiesen voller Blümelein, Sonnenschein… oh, dieses Weichei-Tempomatfahrer-Leben war nichts mehr für ihn. Denn tief in seinem Herzen, ist er ein echter Rocker!!!

…. Doch fast schlimmer störte ihn diese Sache mit der Liebe!!! Überall auf der Welt musste er für Wonne und Glückseligkeit stiften, verliebten Pärchen den Blumenteppich ausbreiten und tatenlos zusehen, wie sich die weichgespülten Heiratswilligen (die im Übrigen wohl nichts Besseres vorhatten) in ihr Verderben stürzten. Tatenlos zusehen und gutes Wetter zum bösen Spiel machen? …. Ein Februar oder gar ein November hatten diese Probleme offensichtlich nicht!

Der Mai war fest entschlossen, 2013 muss die Transformation zum Badboy stattfinden.

Und so geschah es, dass er sich heimlich aus der Schlechtwetterkiste der Wintermonate bediente und buntgeblümt gegen doppelgrau austauschte. Bewaffnet mit tonnenweise Wolken voller Waser, einer gut funktionierenden Kalter-Wind-Maschine, Bodenfrosttabs, Schlechte-Laune-Duftsprays und einem Lichtdimmer – zog er durch die Lande und hinterließ nichts, als grausam deprimierendes Novemberwetter!

3-2-1 Boom!

Als November inmitten des Frühlings, floatet er nun genüsslich in den Flüssen Deutschlands und lässt sich über Felder, Wälder, Städte und Straßen führen, wo er seine Bösen-Unwetter-Taten bewundern kann.

… ja, dieses Jahr konnte der Mai nun endlich das sein, wovon er schon immer heimlich geträumt hatte: ein Arschloch!!!


(Mai 2013)



Donnerstag, 2. Mai 2013

Dein Gesicht

Verloren hab ich mich in deinen Blicken,
die mir so zauberhaft und himmlisch leuchten,
dass sie mir jeden Schmerz von früher sanft verscheuchten,
und jeden Kummer, jedes Leid ersticken.

Ein Strahl von deinen Augen kann die Seele heilen
kann Leid in Luft, und Luft in Leid vertauschen;
Versetzt die tiefste Qual in süßes Liebesrauschen,
dein Blick, mein Blick, kann einen Gedanken teilen.

Wie kann dein Mund, du Kindlein, mich entzücken,
wenn herzhaft deine Lippen Töne sprechen,
begleitet von dem engelsgleichen Lächeln
und von des Händchens zarten, sanften Drücken.

Du kannst die Welt verrücken und verdrehen
In deiner Liebe liegt mein Herz zugrunde;
Den süßen Hauch von uns’rer Seelen Bunde,
kann nur die Mutter und ihr Kind verstehen.

© Gedichte/Poems by Monika C. Schmid