Freitag, 22. Juli 2011

Heimliche Liebe

An manchen Tagen, so wie heute
heiße Sonne, Tropen- Luft,
vermiss ich deine sanften Küsse
und rieche noch mal deinen Duft.

Dann denke ich an all die Stunden
in denen wir die Haut gespürt,
vom blinden Liebesrausch verbunden
von Hoffnungsträumen sanft verführt.

Wir schreiben glühend heiße Worte
mal pure Gier, mal Poesie.
Wir träumen uns an gleiche Orte
doch sehen uns so gut wie nie.

Wie ein Vulkan aus tausend Lüsten
erleben wir die Zeit zu zweit.
Versteckt, geheim, verboten, heimlich
gleich welcher Preis, wir sind bereit.

Doch immer wird die Zeit verfliegen,
dich lieben dürfen, welch ein Glück.
Und immer wird der Abschied siegen
und schickt uns in unsere Welt zurück.

An manchen Tagen, so wie heute,
vermisse ich dich fast fieberhaft
und träume mich in deinen Armen,
voller Liebe, Glück und Leidenschaft.

2011 © Gedichte/Poems by Monika C. Schmid

Dienstag, 21. Juni 2011

Mir scheint die Sonne aus dem Arsch

... nur ein einziger Tag!

Abends kann ich nicht einschlafen, weil ich gierbesessen die letzten Momente des auslaufenden Tages noch aufsaugen möchte. Morgens wache ich schon lange vor dem Wecker auf, weil ich mich vor Freude auf den bevorstehenden Tag kaum mehr in der Horizontalen halten kann. Verglichen mit allen anderen Ottonormalnörglern scheine ich früh morgens heller, als der Sonnenstrahl.
Sobald meine Augen das Morgenlicht erblicken, setzt meine workoholische Hirnanhangsdrüse viele bunte Glückshormone frei. Unter der Dusche (ich liebe es, bereits am Morgen von einem warmen Sommergewitter verwöhnt zu werden) singe ich fröhlich Lieder, während ich mir vorstelle, wie mein Publikum mit Rosen, Talentscouts mit Recallzetteln und Agenturen mit Plattenverträgen nach mir werfen.

Ja, und beim anschließenden Pflegefeintuning geht mir vor Glück fast das Herz über. 

Zähneputzen ist eins der endorphinösesten Momente meines Tages, gleich nach dem Eincremen meines Körpers mit naturreiner Mandel- und Jojobaöllotion. 

Nach dieser segenreichen Morgentoilette lass ich mich von der Musik in meinem Herzen zum Frühstück schwebend führen. Ein reich mit Liebe, Marmelade und Latte Macchiato gedeckter Frühstückstisch erwartet mich. Ich setze mich stets fröhlich singend und meinem Körper im Takt bewegend zu Tische. Es versteht sich von selbst, dass ein relaxtes Frühstück und ein pünktliches Ausdemhausekommen in meiner Welt friedlich koexistieren können. Und das verdanke ich meiner stark ausgeprägten Multitasking-Fähigkeit, womit sich Gott, bei der Vergabe dieser Eigenschaft, sehr übernommen hat. 

Während ich meine zwei Marmelade-Toasts vertilge (ich schaffe eine Scheibe Toast mit 2,5 Bissen runterzuschlucken), tausche ich in sekundenschneller Routine den kuschelweichen roten Morgenmantel gegen eine duftende frischgewaschene Bluse und einer figurkaschierenden Jeans, in dem ich wirklich phantastisch und ja fast schon beneidenswert gut aussehe. 

Selbstverständlich muss ich hierbei nicht extra erwähnen, dass sich dergleichen in allen passenden Farben und Formen, saisonbedingt und aus hochwertigen Modehäusern, blütenrein und aalglatt gebügelt in meinem Kleiderschrank befinden. Davon abgesehen, würde ich auch in Sackleinen oder Mode von Takko wie eine Prinzessin aussehen. 

Mit wenigen Handbewegungen trage ich gekonnt ein perfekt zu meinem spätherbstlichen Sommertyp passendes Make-up auf. Das Haar sitzt natürlich hervorragend. Fast immer! Denn sogar an Bad-Hair-Days werde ich auf mein traumhaft glänzenden und perfekt sitzendem Haar angesprochen. 

Frisch gestylt und voller Glückshormone kann der Arbeitstag beginnen. Ich schnappe mir noch schnell eine meiner Taschen aus meiner teureren Lack- und Leder Sammlung und fahre, voller Vorfreude auf meinen bevorstehenden Arbeitstag, zur Arbeit. Setz mich ins Auto, synchronisiere mein Samsung Galaxie SII mit meinem Radio und lass die Musik mein Wegbegleiter sein (ja, ich kann mit dem Zeitalter der Technisierung nicht nur mithalten, zeige bereits innovative Tendenzen. Aber darüber mehr in dem Text: „wie ich die Fernbedienung erfand“) 

Ja, ich bedauere wirklich jeden, der nicht meinen Job haben kann. In der Schule freuen sich schon alle auf mein Kommen, sowohl die Kollegen als auch die Schüler. Im Lehrerzimmer sitzen sie alle ständig so lange da, bis sie die Gelegenheit hatten, mir einen wunderbaren guten Morgen zu wünschen. Und irgendwer bringt mir immer einen frischen Kaffee. Sogar die treueren Macadamia-Pralinen liegen ab und zu – als kleines Präsent – in meinem Fach. 

Die Kollegen verbringen den Tag damit, abwechselnd mein jugendliches Aussehen, meine ansteckende gute Laune, mein geschmackvolles Outfit und meine erstklassige Arbeit zu bewundern. Ebenso streiten die Schüler darum, wer heute vorne bei mir am Pult sitzen darf, wer meine Tasche und meine Unterlagen tragen oder sein Pausenbrot anbieten darf. 

In Facebook habe ich über 400 Freunde, dich ich alle persönlich kenne, bis auf jene, die die weite Reise von Afrika oder Australien zu mir her, noch nicht in Angriff genommen haben. Die Chatfenster öffnen sich im Sekundentakt, und der Bedarf täglich neue Statusmeldungen von mir zu lesen ist so groß, dass sie kurz nach dem Posting von Scharen geliked und geteilt werden. Ich glaube, ich brauch die tägliche zweistellige Zahl der Anstupser nicht erst erwähnen. 

Und an den Abenden kann ich mir aussuchen, wie ich von meinem Mann verwöhnt werden möchte. Auf eine nähere Erläuterung hiervon verzichte ich allerdings, denn ich möchte euch keine interessanten Details aus meinem neuen Roman „die Liebesgöttin“ vorwegnehmen. 

Ja, vor lauter Glück scheint mir sogar die Sonne aus dem Arsch!!!

Sonntag, 12. Juni 2011

Verbotener Liebeszauber

Mein Herz ergreift ein Fühlen, verboten und geheim!
Es ist die Lust des Himmels und der Hölle Pein.
Ein süßes schönes Hoffen und Bangen fürchterlich;
Woher kommt dieser Zauber? Verdammt…
Ich weiß es nicht!!!

Mein Herz schlägt nun ganz anders, so zauberhaft beglückt
und ein Doppelleben, ist wahnsinnig verrückt.
Meine Gedanken malen versteckt nur dein Gesicht
ja ob das jemals sein darf? Verdammt…
ich weiß es nicht!

Das Spiel ist sehr gefährlich, die Regeln sind brutal
und würden wir sie brechen, wärs sicher sehr fatal.
Trotz uns’rer schlechten Karten, spielen wir feierlich
Und ob wir dabei verlieren? Verdammt…
Ich weiß es nicht!

Du hast mein Herz ergriffen und gibst mir sehr viel Kraft,
was ich für dich empfinde, bleibt auf ewig unbestraft.
Denn so was Schönes fühlen, darf jeder sicherlich
und ob’s moralisch falsch ist? Verdammt…
ich weiß es nicht!

In deiner Nähe fühl ich, wie stark ist doch Magie,
ich seh‘ in deinen Augen, Gefühl und Poezie!
Ich möchte schweigen, doch das Herz drängt: „sprich!“
Ich weiß, es ist verboten! Verdammt…
Ich liebe dich!

(2011) © Gedichte/Poems by Monika C. Schmid




Montag, 2. Mai 2011

Spiegelbild

Morgenduft – im Blut der Nacht
fließt Tränengift im Raum.
Mein Spiegelbild hasst mich so sehr,
denn es erkennt mich kaum.

Mittagsduft – nur Schmerz und Wut
seit dem du nicht mehr bist.
Der Spiegel kotzt mir ins Gesicht,
ich seh‘ nur Seelenmist.

Abendduft – nur Farben im Kopf.
Mein Hirn schießt kreuz und quer.
Mein Spiegelbild, mir scheiß egal!
Es sieht mich jetzt nicht mehr.

(2012) © Gedichte/Poems by Monika C. Schmid

Durch die Blume gesagt