und ihre Töchter Prinzessinen!
Manchmal sitze sich nur da, und beobachte die beiden.
Wie faszinierend sie miteinander umgehen – ganz anderes
als ich es tut würde. Und dennoch gibt es fast nichts Schöneres für mich, als
meinen Mann und meine Tochter zu beobachten, wenn sie miteinander sind.
Und generell finde ich es faszinierend Mädchenpapas zu
beobachten. Am Spielplatz, im Einkaufscenter, bei den Bring- und Abholzeiten im
Kindergarten, auf Familienfesten, in der Nachbarschaft. Überall sind sie, die
großen Helden der kleinen Töchter – und sie machen einen großartigen Job
Man erkennt die Mädchenpapas am ersten Blick:
Gestandene Männer, teils tätowiert oder gelfrisiert, im
Anzug nach der Arbeit oder mit Jack Wolfskin Sofltshelljacke am Spielplatz,
mit einem rosa Lillyfee- Haargummi am Handgelenk, einem rosa-eisblauen, kleinen
Rucksack auf der Schulter, von dem Elsa, die Eiskönigin zauberhaft hinab
lächelt, einer Hello Kitty Trinkflasche in der Hosentasche oder einem rosa-glitzerndem Stofftier halb aus der Jackentasche heraushängend.
Im ernsthaften Gesprächen mit anderen Vätern verwickelt, über
Softwareentwicklung von Elektromotoren oder einer fachkundigen Fußballanalyse
des letzten Championleague-Spiels bewahren sie trotzdem stets ein waches
Superhelden-Auge über ihre kleinen Prinzessinnen.
Ein wunderbarer Anblick, wenn sie etwas unbeholfen
versuchen, ihren Töchtern die Strumpfhosen hochzuziehen (immer noch mein allerliebstes Bild!) Wie die Unruhe in
ihnen steigt, wenn klein Prinzessin sagt: „Papi, ich muss mal!“ und weit und
breit keine Toilette zu finden ist. „Wie macht Mami im Freien das nur immer?“
Wie unsicher sie oft sind, ob der Schal mit ran soll, ob
es Zeit für Mützen oder doch nur für Kopftuch ist, ob die Jacke beim Schwitzen
lieber zu bleiben oder doch geöffnet werden darf. Ob das Unterhemd in die
Unterhose gehört und ob man die richtigen Handschuhe dabei hat. Ob die
mitgeführten Handschuhe überhaupt „unsere“ sind und „warum muss ich noch mal diesen
riesen Stoffelefanten mitschleppen, obwohl sie ihn heute noch kein einziges Mal
haben wollte?“
Aber auch ohne Mama läuft alles reibungslos, auch wenn
wir es nicht immer so gerne zugeben möchten.
Ein wunderbarer Anblick:
Wenn die Papas ihre Töchter am Spielplatz ganz zaghaft
aufs Klettergerüst setzen, als wären sie aus Glas und wie die Löwen darauf
aufpassen, dass keiner ihrer Prinzessin nur ein Sandkörnchen ins Auge wirft. (Ist euch schon mal aufgefallen, dass Väter immer vorsichtiger und zaghafter mit ihren Töchtern umgehen, als das Mama das jemals tat?) :)
Wie sie im Kinderzimmer am pinken Kindertisch sitzen und
imaginären Kaffee aus rosa floralen fingerhutgroßen Tassen trinken, während sie
mit verstellt hoher Stimme die Rolle von Prinzessin Twilight Sparkle immitieren
und von ihrem tollen Frühlingsball im Kirschblütenland berichten.
Wie sie das ganze Zimmer nach der Schmetterlingshaarspange
(und nicht nach der Blumenhaarspange!) suchen, weil sie verstanden haben, dass sie
beim Verlust einer Haarspange keine Alternative bieten können. Oder wie macht
Mama das mit dem Haargummi?
Wie sie das, vor Freude jauchzende Mädchen in die Höhe
werfen und in ihre sicheren Arme wieder sanft auffangen und wie sie den
pink-glitzernden Nagellack bewundern, und den Prinzessinen-Lipgloss in ihrer Brusttasche
mit auf dem Spielplatz nehmen.
Wie sie sich von einem einzigen Augenaufschlag oder einem
piepsigen „Och, Papi!“ um den starken, kraftvollen Finger wickeln lassen und nachgiebig
ein weiteres Stückchen Schokolade genehmigen.
Wie sie sich völlig willenlos auch ein Krönchen aufsetzen
lassen und dem Postboten beim Annahme des Päckchens einen Anblick von
Papa-in-Pink bieten, mit MinnieMouse-Schürze, Elsazopf und Regenbogen-Perlenkette.
Wie sie sich Mühe geben, den Unterschied zwischen My Little
Pony und Filli Pferde zu verstehen und total enttäuscht feststellen müssen, dass
sie sich niemals alle 37 Namen der Ponys auf Englisch, einschließlich ihrer
zugewiesenen Elemente der Harmonie, merken werden können.
Wie sie sich abends liebevoll mit ins kleine
Prinzessinnenbett legen und mit sanfter Stimme „Die Eiskönigin“ vorlesen oder nachts
im Pyjama mit einem Fliegenschläger bewaffnet die Monster aus den Schränken verscheuchen.
Wie sie sich die Zeit nehmen, Fragen über Mädchenkrimskrams zu beantworten und
ihren Töchtern die Welt zu erklären. Wie sie Tränen trocknen, weil Puppis
linker Schuh verloren ging oder Babyborns Schnuller nicht pink sondern nur rosa
ist.
Von Geburt an begleitet Papa seine Tochter. Er umsorgt sie, nimmt sie wahr,
bringt ihr Respekt entgegen und nimmt sich ihrer Sorgen und Nöte an. Er behandelt sie wie eine wahre Prinzessin!
Das macht für viele kleine Mädchen den Vater zu einer
Art Heldenfigur, die die Monster unterm Bett verjagt, stark und mutig ist,
Albträume verscheucht und doch zärtlich im Arm wiegt, wenn Papas Prinzesschen
Geborgenheit sucht.
Ein Mädchenpapa verfügt hier über ein ganz besonderes Geheimnis. Er kann tiefste Verzweiflung in Akzeptanz und Trauer in Hoffnung verwandeln und so aus aus einer kleinen, unsicheren Prinzessin – ein erfolgreiches und selbstbewusstes Mädchen heranziehen.
Schön, dass ich auch einen davon als Papa und einen als Mann habe.
Ein Mädchenpapa verfügt hier über ein ganz besonderes Geheimnis. Er kann tiefste Verzweiflung in Akzeptanz und Trauer in Hoffnung verwandeln und so aus aus einer kleinen, unsicheren Prinzessin – ein erfolgreiches und selbstbewusstes Mädchen heranziehen.
Schön, dass ich auch einen davon als Papa und einen als Mann habe.